Cortona
Eine sehr alte Stadt, einst eine der zwölf etruskischen Lucumonien. Die gut erhaltenen Stadtmauern zeugen von ihrer langen Geschichte: von den Etruskern im 4. Jahrhundert v. Chr. begonnen, wurden sie von den Römern weiter ausgebaut und schließlich im Mittelalter vollendet.
Von ihrer 600 Meter hohen Lage aus dominiert Cortona das gesamte Valdichiana, mit einem Panoramablick, der bis zu den Gipfeln des Monte Amiata reicht. Die Basilika Santa Margherita und das Franziskanerheiligtum Le Celle laden Besucher dazu ein, die Stadt von oben zu entdecken und bieten eine Route zwischen Kunst und Glauben nur wenige Schritte vom historischen Zentrum entfernt.
Beim Spaziergang entlang der Ruga Piana, heute Via Nazionale – der einzigen ebenen Straße der Stadt – gelangt man zur Piazza della Repubblica, die vom mittelalterlichen Rathaus dominiert wird, sowie zur Piazza Signorelli, wo sich das gleichnamige Theater und der Palazzo Casali befinden. Dieser war einst der Sitz einer adeligen Familie und beherbergt heute das Museum der Etruskischen Akademie und der Stadt Cortona (MAEC). Die Säle des Museums enthalten eine faszinierende Sammlung etruskischer Artefakte, darunter der berühmte etruskische Kronleuchter und die wertvolle Tabula Cortonensis, sowie Werke des in Cortona geborenen Gino Severini.
Gegenüber der Kathedrale befindet sich das Diözesanmuseum, ein kleines Schatzkästchen mit Werken großer Künstler wie Luca Signorelli und Beato Angelico. Außerhalb der Stadt, am Fuße des Hügels, liegen die Meloni I und II von Sodo, unterirdische etruskische Gräber aus dem 6. Jahrhundert v. Chr.
Zu den bedeutendsten Veranstaltungen zählen:
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Die Giostra dell’Archidado, ein historisches Reitturnier, das am zweiten Sonntag im Juni stattfindet.
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Cortonantiquaria, eine bedeutende Antiquitätenmesse, die jedes Jahr von August bis September im Palazzo Vagnotti veranstaltet wird.
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Cortona On The Move, ein international anerkanntes Fotofestival.
Arezzo
Eine alte Stadt in der östlichen Toskana, zuerst etruskisch, später römisch. Arezzo ist reich an Kunstwerken, darunter das außergewöhnliche Freskenzyklus der Legende vom Wahren Kreuz von Piero della Francesca, das sich in der Basilika San Francesco befindet. Ein weiteres bedeutendes Werk ist das byzantinisch inspirierte Holzkruzifix von Cimabue in der Kirche San Domenico.
Arezzo ist die Geburtsstadt von Francesco Petrarca, Giorgio Vasari und Pietro Aretino.
Zu den wichtigsten Veranstaltungen gehören:
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Die Giostra del Saracino, ein historisches Ritterturnier, das in der Piazza Grande am dritten Samstag im Juni und am ersten Sonntag im September ausgetragen wird.
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Der Antiquitätenmarkt, der jedes erste Wochenende des Monats stattfindet.
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Der Guido d’Arezzo Internationale Polyphonie-Wettbewerb, ein Nischenereignis in der letzten Augustwoche.
Valdichiana
Ein weites Tal in Mittelitalien, das sich entlang des ursprünglichen Hauptflusses, des Clanis, erstreckt, der heute in den Canale Maestro della Chiana und den Chiani unterteilt ist. Die Hauptorte sind Cortona, Montepulciano und Chiusi.
Das Tal ist heute, wie in früheren Zeiten, sehr fruchtbar, war es aber nicht immer: Im frühen Mittelalter verwandelte sich die Cortoneser Ebene in ein Sumpfgebiet, sodass die Hügelstädte als Häfen für die Schifffahrt dienten. Leonardo da Vinci plante erste Lösungen für eine Trockenlegung, doch der eigentliche Schöpfer der Landgewinnung war Vittorio Fossombroni, der im Auftrag des Großherzogs der Toskana arbeitete. Während der Trockenlegung wurden neue Bauernhäuser errichtet, die „Leopoldine“, imposante Landhäuser mit einer Veranda, zwei Stockwerken und einem Taubenturm, die noch heute bewundert werden können.
Das berühmteste Produkt des Tals ist die „Chianina“, eine erstklassige lokale Rinderrasse.
Trasimenischer See
Der viertgrößte See Italiens, doch mit geringer Tiefe – sein tiefster Punkt beträgt etwa 6 Meter. Da er nur durch Regen und kleine Bäche gespeist wird, war er mehrfach vom Austrocknen bedroht.
Im See gibt es drei Inseln:
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Isola Minore – dicht bewachsen und heute in Privatbesitz.
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Isola Maggiore – die einzige bewohnte und meistbesuchte Insel.
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Isola Polvese – die größte Insel, die als wissenschaftlicher und didaktischer Naturpark dient.
Auch die Geschichte hat hier ihre Spuren hinterlassen: 217 v. Chr. fand am See eine berühmte Schlacht zwischen Hannibal und Rom statt. Obwohl der karthagische Feldherr letztlich den Krieg verlor, gelang ihm hier ein taktisches Meisterstück, indem er die römischen Truppen in einen vernichtenden Hinterhalt lockte.
Montepulciano
Ein etruskischer Ort zwischen Valdichiana und Val d’Orcia, der von seiner 600 Meter hohen Lage aus ein außergewöhnliches Panorama bietet.
Montepulciano ist eine Stadt voller Geschichte und Kunst, eingebettet in eine ideale Landschaft aus Hügeln mit Olivenhainen und Weinbergen. Das berühmteste lokale Produkt ist der Vino Nobile di Montepulciano, einer der bekanntesten italienischen Weine.
Das wichtigste Volksfest ist das Bravio delle Botti, ein mittelalterlicher Wettbewerb, der am letzten Sonntag im August stattfindet. Dabei rollen die Teilnehmer Weinfässer durch das Stadtzentrum, bis sie schließlich auf der Piazza Grande, vor dem Dom, ankommen.
Siena
Siena ist eine der faszinierendsten und bekanntesten Städte der Welt. Ihr mittelalterliches Stadtbild macht sie zu einem perfekten Beispiel einer „Museumsstadt“, weshalb sie bereits als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt wurde.
Das berühmteste Bauwerk ist der Dom von Siena, ein herausragendes Beispiel der italienischen Romanisch-Gotischen Architektur.
Neben Geschichte, Kunst, Landschaft und Gastronomie ist Siena vor allem für eines bekannt: das Palio-Rennen, eines der bedeutendsten und mitreißendsten Events Italiens, das jedes Jahr am 2. Juli und am 16. August auf der überfüllten Piazza del Campo stattfindet.